Pressemitteilung - Will der GKV-SV gesetzlich Versicherten das Herz-CT vorenthalten?
Mittwoch, 18. Dezember 2024
Anfang des Jahres hatte der Gemeinsamen Bundesausschuss zur Methodenbewertung einen Beschluss zur CT-Angiographie der Herzkranzgefäße (CCTA) gefasst. Dies unter Würdigung der allgemeinen Expertenmeinung, dass mit Zulassung des Verfahrens für die gesetzliche Krankenversicherung die Anzahl der Herzkatheteruntersuchungen in Deutschland signifikant sinken kann.

In der anschließenden Phase der Vorbereitung zur Umsetzung waren Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) aufgerufen sowohl für eine Abbildung in der Abrechnung (EBM) als auch in der Qualitätsrichtlinie (QS) bis zum geplanten Inkrafttreten am 1.1.2025 zu sorgen.

Leider kam es in beiden Punkten nicht zu einer zeitgerechten Einigung. Im Fall der QS-Richtlinie soll im neuen Jahr weiter nach einem Kompromiss gesucht werden. Bezüglich der Vergütung hat der Erweiterte Bewertungsausschuss am 11.12.2024 entschieden und ist ausschließlich der Argumentation des GKV-SV gefolgt. Dies betrifft die Zeiten für Untersuchung und Auswertung ebenso wie die Ablehnung der Berücksichtigung eines Investitionsanteils für die aktuelle Gerätetechnologie, die im Vergleich zur abgebildeten Standardtechnik die Zahl der nicht-diagnostischen Untersuchungen deutlich reduzieren kann. Die Entscheidung ist insofern nicht nachvollziehbar als die Fachvertreter zusammen mit der KBV für beide Punkte eine belastbare Kalkulation vorgelegt und argumentativ untermauert hatten.
Der jetzige Beschluss führt zu einer Situation, die die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit CCTA zumindest deutlich erschweren dürfte, da die notwendigen Investitionen in Gerätetechnik und Ausbildung nicht abgebildet sind. Somit erscheint auch die Gesamtintension einer Senkung von Herzkatheteruntersuchungen zugunsten der CT in Gefahr. Sollte das dem GKV-SV nicht bewusst gewesen sein, dass er seinen Versicherten mit dieser Strategie einen Bärendienst erweist? Der BDR fordert weiterhin alle Verhandlungspartner dazu auf alle Hebel zur Korrektur zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu nutzen!     

Prof. Dr. med. Hermann Helmberger
Präsident

Berufsverband der Dt. Radiologie e.V.
Dipl.-pol. Sabine Lingelbach
Geschäftsführerin
Geschäftsstelle Berlin - Pressestelle
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Funk 0170 / 501 09 36
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Veröffentlicht 

Ärztezeitung 

https://www.aerztezeitung.de/Politik/CCTA-auf-Kasse-Radiologen-fordern-Nachbesserungen--455309.html?utm_term=2024-12-19&utm_source=2024-12-19-AEZ_NL_DAS-WAR-DER-TAG&utm_medium=email&tid=TIDP3537627XF5AF5DEC629B4770910066BAFAA57C2AYI4&utm_campaign=AEZ_NL_DAS-WAR-DER-TAG