EDITORIAL - Für eine kosten- und leistungsgerechte Honorierung
Donnerstag, 11. Juli 2013
Info 07-13

Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen,

von Sommerpause keine Spur – die KBV hat sich Ende Juni mit den Krankenkassen auf die Eckpunkte des renovierten Hausarzt-EBM verständigt. Doch  so ganz entspannt und einvernehmlich wie es die Medien von KBV und GKV suggerieren wollen, waren die Verhandlungen wohl doch nicht. Doch nun: frohe Gesichter auf beiden Seiten des Verhandlungstisches.
Allerdings nicht bei denen, für die der EBM gemacht ist, der Hausärzteverband kritisiert schon jetzt massiv die in Aussicht gestellten Neuregelungen.
Das lässt nichts Gutes für die nächste Runde, in der es dann um den Facharzt-EBM gehen wird, vermuten. Hier sind die Interessen und Aktivitäten rund um die Honorarverteilung mittlerweile so mannigfaltig wie es einzelne Fachgruppen gibt. Jeder will seine Interessen wahren. Bei den Internisten rumort es, ob der Zuordnung zu den neuen Facharzt-Güteklassen, die Laborärzte haben Ende Juni in einer Hau-ruck-Aktion pressewirksam auf ihre fatale Honorarsituation aufmerksam gemacht. Unser Gesprächstermin bei der KBV mit Herrn Dr. Köhler, den wir als  Verbund der methodendefinierten Fächer, AGMF, wahrgenommen haben, hat außer dem Austausch von sattsam Bekanntem nichts bewirkt. Der Eindruck, den das Gespräch hinterließ war wie so oft: die KBV verleiht Regenschirme, wenn die Sonne scheint … und unsere Fachgruppe sitzt eben nicht mit am Königstisch.
„Manchmal ist die Schmerzgrenze überschritten“ sagte Minister Rößler zwar in einem anderen Zusammenhang, aber für die RadiologInnen trifft das schon lange zu – nicht nur manchmal, sondern konstant.
Wir fordern Honorargerechtigkeit für die hochspezialisierten Fachgruppen, da nur so langfristig die jetzige qualitativ hochwertige Patientenversorgung gewährleistet sein wird.

Man möchte der KBV zurufen „Tear down this wall“, um uns den Zugang zur Grundversorgung zu öffnen – vielleicht wird sich diese Vision ja ein zweites Mal erfüllen.

Ihr  H. Altland