Editorial „Mitgliedschaft im BDR – Nie war es wichtiger dabei zu sein“
Montag, 24. Juni 2024
Info 07-24

„Mitgliedschaft im BDR – Nie war es wichtiger dabei zu sein“

Warum sind Sie Mitglied im BDR geworden? Mutmaßlich weil Sie der Meinung waren, dass eine starke berufspolitische Vertretung für die Radiologie wichtig ist und durch den BDR Ihre Vorstellungen hierzu auch Gehör finden. Und auch wenn sicherlich nicht all das, was man für wichtig und richtig gehalten hat letztendlich umgesetzt werden konnte – Berufspolitik lebt schließlich vom Kompromiss – so besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Radiologie ohne die Arbeit des BDR heute deutlich weniger gut dastehen würde als es der Fall ist. Ihre Entscheidung den Verband zu unterstützen war also auch objektiv gesehen richtig.
Sind aber auch die Kolleginnen und Kollegen mit denen Sie täglich zusammenarbeiten Mitglied im BDR? Unabhängig, ob in der Praxis oder im Krankenhaus? Und auch unabhängig von ihrer Position am jeweiligen Arbeitsplatz? Vermutlich nicht alle, denn sonst müsste die Zahl der Mitglieder im BDR deutlich höher sein. Denn die Zahl der Radiologinnen und Radiologen, unabhängig ob in Weiterbildung oder nach der Facharztprüfung, liegt annähernd um den Faktor 10 höher als die aktuell im BDR Organisierten. Wie sich an den Mitgliedszahlen der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) mit aktuell etwas über 12.000 ablesen lässt. Die Ursachen für diese Diskrepanz sind vielfältig: ungenügende Kenntnis über die Notwendigkeit einer starken berufspolitischen Vertretung neben der Fachgesellschaft, scheinbar für einen selbst zu geringer Nutzen aus einer additiven Mitgliedschaft, aber auch die Höhe des zusätzlich zu entrichtenden Mitgliedsbeitrags.
Die vergangenen Monate haben es mehr als deutlich gezeigt, dass ein starker Berufsverband neben der Fachgesellschaft unabdingbar ist für die Weiterentwicklung der Radiologie. Die gemeinsamen Anstrengungen von BDR und DRG im Rahmen der gerade sich entwickelnden Einführung der kardialen CT in die GKV-Versorgung, der angestoßene Prozess zur Einführung eines Lungenkrebs-Screenings, aber auch die umfassenden Reformen im Krankenhausbereich sowie an der Schnittstelle stationär-ambulant sind hierfür erfolgreiche Beispiele. Beide Organisationen sind mit ihren jeweiligen Ansprechpartnern entscheidende Garanten für eine starke und auskömmliche Radiologie im Konzert der medizinischen Fachgebiete. Die beim Röntgenkongress in Wiesbaden vor wenigen Wochen unterschriebene Kooperation im Sinne einer strategischen Partnerschaft ist dazu eine wertvolle äußere Klammer. Damit diese mit noch mehr Leben erfüllt werden kann, braucht der BDR jede Radiologin und jeden Radiologen auch in seinen Reihen!
Jeder Vertretungsanspruch definiert sich auch über die Zahl der Mitglieder und ist seit der berühmten Frage in der Antike nach den vertretenen Legionen gültig. Eine deutlich höhere Mitgliederzahl würde uns aber auch in die Lage versetzen die Beiträge für alle spürbar zu senken – die Neumitglieder, die sich damit wohl leichter entscheiden könnten dabei zu bleiben, aber auch für Sie, die Sie bereits Mitglied sind. Bei definiertem Finanzbedarf entscheidet die Mitgliederzahl über die Höhe des einzelnen Beitrags.
Der BDR bietet aktuell allen in der Radiologie Tätigen eine kostenfreie Mitgliedschaft bis Ende 2025 an. Eine gute Möglichkeit sich von den Vorzügen einer Beteiligung im BDR zu überzeugen. Und für uns die Chance bei ausreichend hoher Zahl von Neumitgliedern ab 2026 für alle mehr als attraktive Mitgliedsbeiträge anbieten zu können. Machen Sie also Werbung in Ihrem direkten beruflichen Umfeld, in Ihrem Landesverband. Überzeugen Sie die Kolleginnen und Kollegen, dass nur ein starker BDR zusammen mit der DRG unser Fach in eine gute Zukunft führen kann. Unsere Geschäftsstellen in München und Berlin unterstützen Sie gerne dabei. Ich zähle auf Sie! 


Prof. Dr. med. Hermann Helmberger
Präsident