Methodenfächer sagen vorerst Nein zum SpiFa
Montag, 23. Februar 2015
Berlin – Der Spitzenverband Fachärzte Deutschland (SpiFa), der durch den Zusammenschluss mit der Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände (GFB) zur alleinigen Vertretung der Fachärzteschaft ausgebaut werden soll, kann vorerst nicht mit dem Beitritt aller Facharztgruppen rechnen. Die Mitgliedsverbände der Arbeitsgemeinschaft fachärztlicher Methodenfächer (AGMF) haben sich zunächst gegen einen Beitritt und für den Verbleib im GFB ausgesprochen.

Die in der AGMF zusammengeschlossenen Fachgebiete, u.a. Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin, Mikrobiologie und Labormedizin, fühlen sich durch die derzeit diskutierte Satzung des SpiFa nicht ausreichend repräsentiert. So soll unter anderem einer großen Zahl selbstständiger, freier, fachärztlicher Berufsverbände ein eigenes Stimmrecht verwehrt werden, darunter den AGMF-Mitgliedsverbänden.

Wie die AGMF betont, hält sie einen gemeinsamen Dachverband aller fachärztlichen Berufsverbände für äußerst sinnvoll. Allerdings müssten alle Mitglieder auch mit angemessenen Rechten ausgestattet sein.

Rückfragen an:

Arbeitsgemeinschaft der ärztlichen Methodenfächer (AGMF)

Robert-Koch-Platz 9, 10115 Berlin

Tel.: 030 3088197-0, Fax: 030 3088197-15

E-Mail: kontakt@agmf.de, www.agmf.de

 

Hier die gemeinsame Erklärung der AGMF-Mitgliedsverbände im Wortlaut:

Die Fachgebiete Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin, Mikrobiologie und Labormedizin, die in der Arbeitsgemeinschaft ärztlicher Methodenfächer (AGMF) zusammengeschlossen sind, werden derzeit nicht aus der Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände (GFB) aus- und in den Spitzenverband Fachärzte (SpiFa) eintreten. So lautet die gemeinschaftliche Abstimmung auf der Basis der jeweiligen Vorstandsbeschlüsse.

Die AGMF ist sehr an einem gemeinsamen Dachverband von Berufsverbänden auf gleicher Augenhöhe interessiert, die sowohl alle Fachgebiete als auch alle Versorgungsbereiche umfasst. Die Versorgung von PatientInnen muss heute gemeinschaftlich und sektorenunabhängig konzipiert werden. Mit dieser Maßgabe ist die Expertise aller medizinischen Fachrichtungen in ihrer ambulanten und stationären Ausprägung in den politischen Prozess einzubringen.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht hilfreich, dass der derzeitige Satzungsentwurf des SpiFa  einer großen Zahl selbstständiger, freier, fachärztlicher Berufsverbände initial ein jeweils eigenes Stimmrecht verwehrt, darunter viele, die Fachgebiete nach der (Muster-) Weiterbildungsordnung vertreten und in beiden Versorgungssektoren Verantwortung tragen. Insofern ist dem SpiFa eine strukturelle Weiterentwicklung zu wünschen.

 

Dr. med. H. Altland                                                  

Berufsverband der Deutschen Radiologen e. V.     

Prof. Dr. med. W. Schlake

Bundesverband Deutscher Pathologen e. V.                             

Prof. Dr. med. Detlef Moka    

Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e. V.                                        

Dr. rer. nat. Dipl. Chem. Andreas Bobrowski

Berufsverband Deutscher Laborärzte e. V.

 

Prof. Dr. med. Helmut Fickenscher, i. V. D. Emrich                  

Berufsverband der Ärzte für Mikrobiologie,                               

Virologie, Infektionsepidemiologie e. V.

Prof. Dr. med. Christoph Groden

Berufsverband Deutscher Neuroradiologen e. V.